KLEINE SCHWALBACHER STRASSE
Eine der vielleicht besten Innenstadt-Ideen der letzten Jahre ist das WiCoPop*. Nach langem Leerstand herrscht jetzt wieder Leben in dem und rund um das mehrstöckige Eckhaus – und zwar räumlich wie thematisch auf allen Ebenen, in bester Pop-Up-Manier mit rasant wechselnden Nutzungen und Bespielungen. Im Erdgeschoss ist die Glyg.Bar eine feste Bank, hier wird nicht nur gut getrunken, sondern mitunter auch gefeiert. In den oberen Stockwerken gibt es Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, aber auch Präsentationen und Netzwerk-Treffen. Unterm Strich hat das WiCoPop* wohltuend und einfallsreich eine Gasse belebt, die einst die Rotlichtzone und seit vielen Jahren eine darbende Problemzone der Stadt war. Mit dem hepa Café (nebst Verkaufsgeschäft direkt nebenan) und dem Sahara – 1996 als syrisch-libanesischer Imbiss gestartet, seit 2015 an diesem Ort als ausgezeichnet leckeres Restaurant etabliert – gab und gibt es immerhin seit Jahren verlässlich gute gastronomische Anziehungspunkte.
Talking Point: „Zu neuem Leben erwacht“ … ? Der megaformatige Slogan an der Häuserwand ist sichtlich in die Jahre gekommen, sollte nun aber endlich aktuell werden. Die Pläne für die Realisierung der „Mauritius-Höfe“ als künftiges urbanes Quartier nehmen vielversprechende Formen an.
Verlängerung: So richtig anziehend wirkt die Mauritiusstraße erstmal nicht, man sollte ihr aber durchaus eine Bummelchance geben – allein wegen des in seinem Angebot und der Expertise der Inhaberfamilie einzigartigen Traditions-Fachgeschäfts Hut Mühlenbeck, oder auch, ganz andere Richtung und Kult-Insidertipp, der Jit´s Thai Bar. Wer zu später Stunde in diesen Keller hinabsteigt, taucht ein in ein Stück Bangkok mitten in Wiesbaden.